Zielgruppenorientierte Themengestaltung

Bei der Überarbeitung des Firmkonzeptes sollten auch die Themen der Firmtreffen neu überlegt werden. Diese sollten bei der Lebenswelt der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen ansetzen. Dabei geht es nicht darum, unabhängig von der Sakramentenvorbereitung den Interessen der Firmlinge nachzugehen, sondern den Lebensweltbezug nicht aus den Augen zu verlieren und bestmöglich davon auszugehen. Nach jedem Firmjahrgang wird die Themenauswahl anhand des Feedbacks der Firmlinge weiter entwickelt.

Exemplarisch dient dazu folgendes Beispiel, das von Patrik Böhler (Fachstelle Religionspädagogik, Röm. kath. Landeskirche Bern) ausgearbeitet wurde.

ThemaBezug zum JugendalterBezug zur Theologie / Kirche
1. Person – WegWer bin ich? Was will ich werden? Wie bin ich zu dem geworden, was ich bin? Welche Ereignisse/Erlebnisse kann ich exemplarisch unter die Lupe nehmen und mich damit zeigen?„Du bist mein geliebter Sohn/geliebte Tochter“ – mit dem Erwachsenwerden wird Verantwortung gefordert und wird herausgefordert (Wüste)
2. Geheimnis – BeziehungAn was glaube ich? Zu was/wem stehe ich? Wer und was hat mich geprägt? Wo bin ich in Beziehung? Wo will ich sein? Wo will ich etwas herausfinden? Wer/Wie will ich ich sein/Beziehungen führen? Wie könnte eine Beziehung mit Gott aussehen?Gott als Geheimnis aber auch als Beziehungsereignis in sich selbst. Beziehung als Geheimnis. Der Geist, der durchdringt, mich in Beziehung bringt (Mystagogie)
3. Wort – SpracheWie spreche ich aus, was mir wichtig und lieb ist? Welche Botschaft habe ich nach aussen? Was habe ich zu sagen? Was will ich sagen? Worauf will ich hinweisen? Wo will ich aufschreien? Wo flüstern? Wo/Wann fällt es mir schwer, zu meiner Überzeugung zu stehen? Wie kann man mit Gott sprechen bzw. ihn hören?Botschaft des Evangeliums als Wort Gottes. Als Botschaft an die Menschen. Wort als Gebet, als Psalm usw.
4. Sehnsucht(Vision / Traum)Wovon träume ich? Was macht das/mein Leben sinnvoll? Was liebe ich? Was muss/soll anders werden? Wo kann ich mit anderen anpacken? Was hat Gott mit meinen Sehnsüchten zu tun?Reich Gottes – Himmelreich.
5. Kraft/PowerWas gibt mir Kraft? Energie? Power? Was begeistert mich?Gottes Geistesgaben oder auch die Kraft, die zum Leben führt. Die frohe Botschaft als bestärkendes Lebenselixier.
6. PassionFür was lebe ich? Wo bin ich leidenschaftlich dabei? Wofür gebe ich mein „Leben“? Welche Werte und Überzeugungen habe ich? Was hält mich davon ab, meine Passion zu leben?Passionsgeschichte – Leidenschaftlicher Einsatz für das Wesentliche
7. VersöhnungWas braucht es, damit ich in den Frieden mit mir komme? Was brauche ich, damit ich ganz und heil werde? Wie kann ich Frieden mit anderen leben/finden/erreichen/schliessen? Wie kann ich mit schlechten Gefühlen in mir umgehen? Wie kann ich damit umgehen, dass ich manche Dinge an mir nicht mag? Und was hat das mit Gott zu tun? Wieso hat mich Gott auch schwach und nicht perfekter gemacht?Vergebung und Versöhnung als grundlegende Begriffe des Bedingungslosen angenommen seins.
8. SchatzFür was lohnt es sich einzustehen? Für was möchte ich mich einsetzen? Was ist mir unglaublich wertvoll? „Was ihr meinem geringsten Brüder/Schwester getan habt, das habt ihr mir getan

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