Mit dem geäusserten Wunsch, das Firmalter auf 17+ zu erhöhen, tritt man oft eine Lawine los. Es stellen sich viele Fragen, Widerstände tauchen auf. Die Leitfragen auf dieser Seite sollen helfen, den Prozess einfacher und zielführender zu gestalten. Die zuständigen kantonalen Fachstellen können euch ausserdem bei eurem Vorhaben unterstützen.
Ablaufschema-Firmung-17plusEntscheidungswege
Je mehr Menschen den Entscheid, das Firmalter zu erhöhen, mittragen, desto besser. Deshalb sollte das Projekt Firmung 17+ sowohl vom Seelsorgeteam als auch in Gremien wie der Kirchenpflege Zustimmung erfahren und unterstützt werden. Eine Arbeitsgruppe aus Seelsorgenden und Ehrenamtlichen kann helfen, das Projekt auf ein breit abgestütztes Fundament zu stellen. Es kann hilfreich sein, auch einige junge Menschen und Eltern als Gatekeeper an Bord zu haben.
Fragen: Wie machen wir Lobby für unser Projekt? Wen müssen wir überzeugen, damit wir mit unseren Ideen Erfolg haben? Welche Argumente könnten uns entgegenkommen? Wie begegnen wir diesen?
Konzipierung des neuen Firmwegs
Junge Menschen in höheren Schulen oder Berufslehren haben andere Verfügbarkeiten als 9. Klässler:innen. Arbeitszeiten und Ferienmöglichkeiten müssen mitberücksichtigt werden. Auch die Inhalte müssen angepasst werden. Nicht alle Methoden aus einem Firmkurs für 8. Klässler sind für 18-Jährige geeignet. Noch mehr als während der obligatorischen Schulzeit, unterscheiden sich die Lebenswirklichkeiten der jungen Menschen. Einige sind bereits in der Arbeitswelt, andere noch in der Schule. Die Eltern sind nicht mehr dafür besorgt, dass die Jugendlichen den Firmkurs besuchen.
Fragen: Zu welchen Zeiten sind junge Menschen überhaupt verfügbar? Wann ist eine Firmreise möglich? Wie gehen wir mit anderen Verpflichtungen, wie Hobbys, um? Welche Spielregeln und Verbindlichkeiten verlangen wir? Wie gehen wir mit Jugendlichen um, die aufgrund ihrer Arbeitszeiten kaum am Firmkurs teilnehmen können? Welchen firmtheologischen Ansatz verfolgen wir? Was sind unsere Ziele? Welche Themen sind für junge Menschen in diesem Alter relevant? Wie wollen wir methodisch arbeiten?
=> Zur Erstellung eines neuen Firmkonzepts findet ihr auf unserer Homepage Unterstützung: Firmkonzepte
Kommunikation
Ist ein neues Konzept in Planung, ist es wichtig, die jungen Menschen und ihre Familien frühzeitig darüber zu informieren. Beweggründe und Argumente müssen transparent sein. Auf alle möglichen Fragen, besonders auch der Eltern, sollte eine Antwort bereit sein. Es braucht die Bereitschaft, die Familien in ihren Bedenken ernst zu nehmen und individuelle Lösungen zu suchen. Auch unter Pfarreiangehörigen kann eine Erhöhung des Firmalters Unsicherheiten auslösen.
Fragen: Wie informieren wir die jungen Menschen und ihre Familien (Schriftlich, Elternabend, Möglichkeit: Fragen vorher online abzugeben)? Wie informieren wir die Pfarrei? Welche Kontaktmöglichkeiten geben wir den Familien? Welche individuellen Lösungen können wir anbieten? Wie gehen wir mit Widerstand um? Sind wir überzeugt von unserem Konzept?
Gestaltung der Übergangszeit
Wird das Firmalter erhöht, entstehen zwei oder mehr Jahre, die gestaltet werden müssen. Bis in die 9. Klasse gibt es oft ausserschulischen Religionsunterricht. Danach können Angebote der offenen kirchlichen Jugendarbeit genutzt werden. Diese Zeit braucht personelle und finanzielle Ressourcen. Dies muss frühzeitig geplant werden.
Fragen: Welche Angebote an die Jugendlichen machen wir in der «Zwischenzeit»? Wer macht die Angebote? Welche finanziellen Ressourcen haben wir dafür? Wie und wie oft sind wir mit den Jugendlichen in dieser Zeit in Kontakt, z.B. Anlässe, Chats, Soziale Medien?